Was ist eigentlich ein Fibro Fog?
Dumpf, leer oder vernebelt – so beschreiben Betroffene mit Fibromyalgie das Gefühl im Kopf, wenn sie vom Fibro Fog sprechen. Manche können sich nicht mehr konzentrieren, nicht mehr richtig denken, sind vergesslich und fühlen sich benommen. Wie genau dieser Nebel im Kopf entsteht, ist bisher nicht bekannt. Medizinisch gesehen handelt es sich um eine kognitive Fehlfunktion, eine Beeinträchtigung der Informationsverarbeitung des Gehirns. Diese lässt sich auch objektiv beispielswiese mit Konzentrationstests oder bildgebenden Verfahren nachweisen.
Zu den kognitiven Funktionen, die beim Fibro Fog gestört sein können, gehören:
- Wahrnehmung
- Aufmerksamkeit
- Erinnerungsvermögen
- Planung- und Organisationsvermögen
- Fähigkeit zu urteilen
- Problemlösung
- Kommunikation und Sprechen
Viele Betroffene beschreiben einen Fibro Fog, aus dem Englischen übersetzt heißt das Fibro Nebel, diffuser. Immer wieder fallen Begriffe wie „Watte im Kopf“, „Gehirnnebel“ oder „benebelt“. Dabei variieren die Symptome, nicht an jedem Tag sind die Beschwerden gleich. Beschrieben sind folgende Ausprägungen:
- Vergesslich: Selbst kleine, alltägliche Dinge geraten in Vergessenheit, Gegenstände werden verlegt
- Sprachliche Störungen reichen vom Vergessen oder Verwechseln einzelner Wörter und Namen bis hin zu ganzen Sätzen. Manchmal treten solche Wortfindungsstörungen auch mitten im Gespräch auf, so dass ein Satz nicht mehr zu Ende gesprochen werden kann
- Nachlassende Aufmerksamkeit und Konzentration für Aufgaben und Tätigkeiten: Es fällt schwer ein Buch zu lesen, im Gespräch vergisst man, worum es gerade ging usw.
- Müdigkeit: Viele fühlen sich erschöpft, nicht nur körperlich, sondern auch im Kopf
- Haubengefühl: räumlicher Eindruck, als wäre der Kopf und die Wahrnehmung durch eine Nebelhaube von der Mitwelt getrennt
Wie kommt es zum Nebel im Kopf?
Die Ursachen für den Fibro Fog sind noch nicht klar. Dass allerdings die ständigen, teilweise sehr starken Schmerzen der Fibromyalgie auf Dauer zermürben und erschöpfen, liegt auf de Hand. Nicht selten klagen Betoffene mit Fibromyalgie auch über Schlafmangel, der die wichtige Regeneration des Körpers stört und in der Folge zu körperlicher und geistiger Erschöpfung führt. Auch Medikamente und depressive Verstimmungen tun ihr Übriges.
Aus Sicht der Chinesischen Medizin liegt der Fibromyalgie eine sogenannte Infektstarre ursächlich zugrunde. Der Abwehrvorgang beispielsweise bei Erkältungen tritt sozusagen auf der Stelle und der Körper befindet sich in einer Art Dauererkältung. Der Organismus erschöpft sich in erfolgloser Abwehr der Infekte. Das kostet Kraft und entzündliche Stoffe sammeln sich. Aus Sicht der Chinesischen Medizin ist dies eine Ursache für Müdigkeit, Schmerzen und den Fibro Fog. Diese Auffassung wird gestärkt durch die Aussagen Betroffener mit Fibromyalgie, die den Fibro Nebel auch mit Erkältungsgefühlen umschreiben.
Welche Maßnahmen helfen beim Fibro Fog?
Neben einfachen Maßnahmen, um trotz Fibro Fog im Alltag bestehen zu können, sollten Fibromyalgie Betroffene neben dem Schreiben klassischer Listen und Notizzetteln vor allem viel an die frische Luft gehen. Das lüftet den Nebel im Kopf aus. Darüber hinaus hilft Qigong, Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen. Der Verzicht auf üppige Speisen mit tierischem Eiweiß, entlastet ebenfalls. Stressabbau, ausreichender Schlaf und das Vermeiden von Überanstrengung wirken vorbeugend.
Um eine dauerhafte und langfristige Besserung des Fibro Fogs und anderer Symptome der Fibromyalgie zu erzielen, bietet die Chinesische Medizin ein 5-Säulen-Konzept, mit denen sich die Erkrankung in vielen Fällen bessern lässt. Im Artikel Was hilft bei Fibromyalgie? beschreiben wir zudem ausführlich die Wirkung der wichtigsten Säule, der Chinesischen Arzneitherapie.
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