Der 2. Bürgermeister Erich Servatius bedankte sich bei Dr. Schmincke in seinem Grußwort für seinen Mut vor 22 Jahren eine Klinik für austherapierte Patienten mitten im Wald zu gründen und lobte die gute Zusammenarbeit mit dem schulmedizinischen Angebot in Gerolzhofen. „Gerolzhofen kann stolz sein, zwei gute Krankenhäuser zu haben, die sowohl den akut, als auch den chronisch Kranken gute Möglichkeiten der Heilung bieten.“ Die Vorträge von Chefarzt Dr. Christian Schmincke waren bis zum letzten Platz besetzt. Informiert wurde über die Möglichkeiten der chinesischen Medizin, auch dann wenn der Patient schulmedizinisch austherapiert ist. „Wir nehmen uns viel Zeit für die Patenten und schauen jeden mit einem westlichen und einem östlichen Auge an, danach behandeln wir mit den fünf Säulen der chinesischen Medizin, Arzneitherapie, Körpertherapie, Bewegungstherapie, Akupunktur und Ernährung.“ erläutert Dr. Schmincke, der seit 22 Jahren die Klinik leitet. Fast alle 115 Mitarbeiter der Klinik sind an diesem Tag in der Klinik, erkennbar an den dunkelroten T-Shirts. Die Krankenschwestern und Pfleger erklärten den Umgang mit heimischen Kräutern und führten die Behandlung mit Blutegeln vor.
Im Garten und im Untergeschoss der Klinik gab es QiGong und Körpertherapie zum kennen lernen und mitmachen. Ein Highlight war ein Flashmob , bei dem Körpertherapeut Thomas Hansen im Garten zum gemeinsamen QiGong mit allen Besuchern aufforderte. Man war an China erinnert, wo Qi Gong in Parks unter alten Bäumen regelmäßig geübt wird.
Viel Andrang gab es auch beim therapeutischen Bogenschießen. Jeder wollte ausprobieren, wie es ist ins Schwarze zu treffen. Auch der zweite Bürgermeister Erich Servatius versuchte sein Glück ... und traf „fast“ ins Schwarze. Im Panoramazimmer der Klinik führte die Diätassistentin Elke Römmelt in einfache und wirksame leichte Speisen wie Hirsebrei und Basenbrühe ein. Neben dieser spartanischen Kost, gab es für Besucher allerlei Köstlichkeiten aus der Klinikküche und ein großes Kuchenbuffet. Ein Eiswagen durfte bei diesen Temperaturen nicht fehlen.
Eine Ansprechbar war in der Ambulanz der Klinik aufgebaut. Hier gab es intensive Einzelgespräche über die stationäre und ambulante Behandlung in der Klinik am Steigerwald. Der Tag der offenen Tür dient natürlich vor allem dem regionalen Publikum, welches häufig auch ambulant zur Behandlung kommt. Für viele ambulant anfragende Patienten war wichtig zu erfahren, dass die ambulante Wartezeit nicht mehr 1 Jahr, sondern nur noch drei Monate beträgt. Im stationären Bereich sind es drei Wochen.
Das Einzugsgebiet der Klinik ist bundesweit und darüber hinaus. Die derzeitigen stationären Patienten kommen sowohl aus dem norddeutschen Aurich, als auch aus Salzburg. Am diesem Tag der offenen Tür erkannten die Patienten ihre Oase der Ruhe auf dem Berg kaum wieder, der sich für ein paar Stunden in ein Volksfest verwandelte.
Bei all der guten Stimmung mit Kaffee und Kuchen, steht die Information jedoch im Vordergrund. Egal, ob es sich um eine intensive Beratung von ADHS Patienten handelt, oder um Patienten mit entzündlichen Krankheiten wie Rheuma und Morbus Crohn. Für viele ist die kleine Klinik für chinesische Medizin und biologische Heilverfahren die letzte Anlaufstelle, wenn nichts anderes mehr hilft.