Und dann geht`s wieder ans Lernen: Die Chinesische Medizin braucht Zeit, heißt es. Die Wirkung muss sich entfalten können. Die chinesische Diagnostik und Therapie gleicht einer Detektivarbeit am einzelnen Menschen, es gilt, Arbeitsthesen aufzustellen, diese therapeutisch zu überprüfen, evtl. zu verwerfen, neue Thesen aufzustellen, neue Rezepturen zu verwenden. Es ist zuweilen eine lange Weile, die das Leben und auch die Therapie verlangt, aber dann passieren scheinbar plötzlich gute Veränderungen. Die erste Nacht seit Jahren hat jemand durchgeschlafen, die ersten Tage seit Jahren ohne Kopfschmerzen, auf einmal hat jemand etwas gegessen und hat keine allergische Reaktion bekommen, auf einmal kann ich wieder 500 Meter gehen ohne Schmerzen, und das mit 87 Jahren.
Krankheit scheint immer ewig, Besserung erscheint oft plötzlich, ist aber zumeist die Frucht der langen Weile im Vorfeld und der Hoffnung. Der Sonnenaufgang am Meer erscheint plötzlich, die Nacht davor war jedoch oft lang. Wir wünschen allen Patienten die Hoffnung darauf, dass bei einer Therapie wie der unseren, gerade weil „gut Ding“ eine Weile braucht, es am Ende eine große Chance hat, gut zu werden. An dieser Stelle ein Zitat von Oscar Wilde: “Am Ende
wird alles gut, und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.“
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